Zustand der Rumpfstruktur aus der Trondheimbergung:
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–Cockpit, Spant 1 bis 3 –Rumpfvorderteil, Spant 3 bis 5 –Rumpfmittelteil, Spant 5 bis 6 –Rumpfhinterteil, Spant 6 bis 9
Grafik: Böttcher
Der Rumpf ist im Cockpitbereich von Spant 1 bis Spant 3 nicht vorhanden und von Spant 3 bis Spant 5 sind nur die Oberschale und die rechte Seitenschale als verformte Strukturfragmente erhalten geblieben. Das stark korrodierte und verformte Rumpfmittelteil, von Spant 5 bis ungefähr Spant 7, ist so stakt bei der Bergung beschädigt worden, dass es fast nur noch zur Überprüfung der Spantabstände, Fensterlagen usw. dient und für die Strakermittlung herangezogen wird. Von Spant 7 bis Spant 9 ist so gut wie nichts mehr vorhanden. Auch die Rumpfnase, sie ist die aerodynamische Verkleidung vor Spant 1, von dieser Holzkonstruktion ist absolut nichts mehr vorhanden. Einzig und allein der Spantabschnitt von Spant 9 bis Spant 13, lässt sich aus den geborgenen Strukturteilen restaurieren. In diesem Bereich befindet sich auch das Höhen- und Seitenleitwerk. Der Heckkonus, ab Spant 13 bis zur Hecklampe, konnte nicht geborgen werden, weil er aus Elektron bestand, wie die gesamten Verkleidungsbleche am Flugzeug. Elektron ist ein Leichtmetall mit hohem Magnesiumanteil(~90% Mg, ~10% AL) und Strukturteile aus Magnesium lösen sich im Salzwasser besonders schnell auf.
Fotos: Condor Team Bremen
Der Zustand und die großen Struktur – Lücken bei den geborgenen Rumpfteilen führten zu der Entscheidung, den Rumpf vollständig neu aufzubauen, eine Rekonstruktion also, unterstützt durch Verwendung einiger wichtiger, alter Beschlagsteile. Der neue Rumpf wird ein ziviler Rumpf mit militärischer Struktur, soweit das nachvollziehbar restauriert werden kann.
Rechte Rumpfseitenschalen von Spant 3 bis Spant 5. Fotos stammen aus dem Jahre 1937 und 2002.
Fotos: Condor Team Bremen
Mit dieser Ausgangsposition wurde 2010 mit der Vorbereitung der Rumpfrestaurierung(Neubau) begonnen. Dabei war die Erarbeitung des Rumpfstrakes, also der Oberflächenform, ein besonders schwieriges Thema. Keine verfügbare Strakdefinition aus Focke Wulf Unterlagen, geborgene Bauteile kaum verwendbar für eine genaue Formerfassung. Also mussten wir uns auf die Suche nach geeigneten Informationen machen: Alte Fotos, Vorrichtungsunterlagen mit Hinweisen auf Rumpfschnitte, unvollständige Informationen über die Formen der 9 Hauptspante, eine Übersicht über die Abstände der insgesamt 73 verschiedenen Spante und die sorgfältig aufbereiteten Information von unserem Fw 200 Condor Modellbauer konnten zusammengetragen werden.
Damit war die Basis für eine aufwändige Strakermittlung gefunden.
Mit Hilfe der Strakabteilung von Airbus, wurde zunächst der Rumpfstrak von Spant 3 bis Spant 9 ermittelt. In der Zwischenzeit ist auch der sehr anspruchsvolle Strak von Spant 1 bis 3 festgelegt, inklusive der Rumpfnase. Dieser Rumpfstrak enthält den aufwendigen Cockpitbereich, mit ebenen Fensterflächen die auf „runde“ Rumpfsegmente treffen.
Foto: Condor Team Bremen
Natürlich wurden auch Partner gesucht, um uns bei der schwierigen und umfangreichen Rumpfaufgabe zu unterstützen. Zum Einen gilt es geeignete Technologien einsetzen zu können und zum Anderen sollte zusätzliche Kapazität außerhalb des Bremer Condor Teams gefunden werden, zur Minimierung des Zeitbedarfs für die Rumpf – Restaurierung.
Auf geeignete Technologien sind wir bei unsere ehemaligen Kollegen in Nordenham, jetzt bei PAG(Premium AEROTEC), gestoßen.
Mit PAG wurde ein potenter Partner gefunden, für die Herstellung der 73 Spantprofile des Rumpfes. Der Einsatz des Profilstreckziehens (HUFFORD) mit minimalem Vorrichtungseinsatz für die Vorformung und die perfektionierte Anwendung von Streck – /Stauch – Einrichtungen (ECKOLD) für die Endformgebung sollen zu den gewünschten Spantprofilen führen. Die Konstruktionsunterlagen für den Spant 5 wurden als erstes nach Nordenham geschickt. Anhand dieses Profils wurde das Fertigungskonzert erprobt.
Übrigens, die PAG – Kollegen in Nordenham, die gerade für die Lufthansa ähnliche Profile herstellen (für den Rumpf einer alten Lockheed „Super Star„), sind schon seit vielen Jahren begeisterte Mitstreiter und zuverlässige Bauteillieferanten im Condor Projekt
Auch die Frage nach Fertigungsunterstützung wurde geklärt. Die Condor Kollegen von der DLBS in Hamburg haben die Montage der Rumpfsektionen von Spant 6 bis Spant 9 übernommen, wobei Konstruktion sowie Teile- und Baugruppenfertigung im Condor Team Bremen verblieben. Das bedeutet, dass die Bodengruppe Spant 6 bis 8 sowie die Spantwand 6 in Bremen fertiggestellt und nach Hamburg transportiert wurden. Hier erfolgt die Komplettierung zum vollständigen Rumpfabschnitt Spant 6- 9 durch das Hamburger Condor Team. Die Rumpfnase, eine Holzkonstruktion, wird in der Tischlerei des Deutschen Technikmuseums in Berlin(SDTB) wieder aufgebaut.
Kurz zusammengefasst, ergeben sich folgende Einteilungen der Fertigungs- und Montagearbeiten an den jeweiligen Rumpfsegmenten:
- Die Rumpfnase, vor Spant 1, wird von der Tischlerei des Deutschen Technikmuseums Berlin wieder aufgebaut.
- Von Spant 1 bis 6 erfolgt die vollständige Fertigung und Montage in Bremen.
- Von Spant 6 bis 8 gibt es eine Aufgabenteilung: Die Fertigung der Bodensektion und der Spante erfolgt in Bremen, die Montage dieser Bauteile wird in Hamburg durchgeführt.
- Die Komplettierung des Rumpfsegmentes von Spant 8 bis 9 wird auch durch das Hamburger Condor Team ausgeführt.
- Die Restaurierung des Rumpfes im Bereich des Höhen- und Seitenleitwerkes von Spant 9 bis 13 erfolgt ebenfalls in Hamburg.
- Auch die vollständige Rekonstruktion und der Wideraufbau des Heckkonus, von Spant 13 bis zum Rumpfende, wird vom Hamburger Condor Team übernommen.
Da es sich bei unserer Maschine um die militärische C-3 Version der Fw 200 handelt, die sich in einigen strukturellen Bereichen von der zivilen Maschine unterscheidet, sind wir in beiden Fällen auf hilfreiche Unterlagen angewiesen. Ersatzteillisten, Baubeschreibungen, Handbücher und etliche Detailfotos aus den unterschiedlichsten Quellen haben uns bei der Rekonstruktion des Rumpfes sehr geholfen.
Als Beispiel folgt ein Auszug aus der Baubeschreibung der Fw 200 C-1, C-2 und C-3 mit dem Titel: “Baubeschreibung 234 Fw 200 C „Kurier“ “, Mai 1940
Dieser Auszug ist eine vollständige Abschrift der Baubeschreibung des Rumpfes(I. Rumpfwerk) mit Foto- und Grafikergänzungen durch das Condor Team Bremen.
Baubeschreibung 234 Fw 200 C „Kurier“
Statischer Aufbau
Rumpf
Der Rumpf ist in einem Stück in Schalenbauweise mit 13 Hauptspanten unter ausschliesslicher Verwendung von Blechen und Blechprofilen aus plattierter Duralumin hergestellt und mit Anschlüssen für die abnehmbaren Rumpfteile, Bugkappe, Heckverkleidung und Rumpfwanne, und den Flügel- und Leitwerksanschlüssen versehen.
Der untere Schalenabschluss wird durch den Fußboden als einem Teil des statischen Rumpfes gebildet, während die unter dem Fussboden liegenden Rumpfverkleidungen nur der Formgebung dient und aus Elektron besteht.
Die unter dem Fussboden eingebauten Geräte, Leitungen und Gestänge sind zwecks Wartung nur von unten her durch entsprechend grosse Klappen und abschraubbare Bleche in der unteren Rumpfverkleidung zugänglich.
Bugkappe
Die Bugkappe, die durch mehrere Schrauben leicht lösbar am Spant 1 angeschlossen ist, besteht aus nichtleitendem Werkstoff, vorwiegend aus Holz, da sie als Verkleidung für den Peilrahmen dient.
Heckverkleidung
Die Heckverkleidung ist ebenfalls leicht lösbar mit dem Rumpf durch einen Schraubenkrans am Spant 13 angeschlossen und besteht aus Elektron.
Rumpfwanne
Die Rumpfwanne ist in Schalenbauweise hergestellt und an die Rumpfunterzüge angeschraubt.
Fotos: Condor Team Bremen
Flügelanschluss
Der Flügelanschluss am Rumpf erfolgt durch Beschläge an Nasen- und Hauptholm, sowie durch eine Flanschverbindung auf beiden Rumpfseitenwänden.
Die Hauptbiegemomente des Flügels werden infolge des durchgehenden Hauptholms, der dem Rumpf am Spant 5 durchdringt, im Tragwerksmittelstück aufgenommen ohne den Rumpf zu belasten.
Grafik: Böttcher
Höhenflossenanschluss
Der Anschluss der Höhenflosse am Rumpf erfolgt durch 4 Einzelbeschläge, die eine Einstellung der Flosse am Boden ermöglicht.
Grafik: Böttcher
Seitenflossenanschluss
Die Seitenflosse ist mit dem zugehörigen Rumpfschalenoberteil zusammengenietet und mit diesem zusammen durch mehrere Bolzen abnehmbar mit dem Rumpf verschraubt.
Grafik: Böttcher
Raumaufteilung
Grafik: Condor Team Bremen
Vor Spant 1 liegt der Bugraum, der durch die Bugkappe gebildet wird.
Führerraum
Zwischen Spant1 und 3 folgt der Führerraum, der mit 2 nebeneinander liegenden Sitzen für die Flugzeugführer und einem Navigationstisch mit einer weiteren Sitzgelegenheit ausgerüstet ist, die auch als Ruhesitz benutzt werden kann.
FT-Raum und Stand vorn oben
Der Raum zwischen Spant 3 und 4 enthält den FT-Raum mit dem Arbeitsplatz des Funkers und den Stand von vorn oben.
Vorderer Behälterraum
Darauf folgt zwischen Spant 4 und 5 mit einer Gesamtlänge von ca. 3220 mm und einer mittleren Breite von ca. 2300mm der vordere Behälterraum, der ausser Betriebsstoffbehältern den Schalttisch für die Kraftstoff- und Schmierstoffanlage enthält.
Hinterer Behälterraum
Über eine Stufe am Spant 5, die durch den Holmdurchtritt bedingt ist, gelangt man in den hinteren Behälterraum, der sich mit einer Länge von ca. 6375 mm bis zum Spant 6 erstreckt und ausser weiteren Kraftstoffbehältern einen Arbeitstisch und kurz vor Spant 6 die Einstiegstür enthält.
Aufenthaltsraum und Seitenstände
Der Raum zwischen Spant 6 und 7, der als Aufenthaltsraum 2 Sitzgelegenheiten für Start und Landung besitzt, ist mit 2 Seitenständen aus gerüstet.
Stand hinten oben
Im anschliessenden Raum von Spant 7 bis 8 ist der Stand hinten oben eingebaut.
Räume von Spant 8 bis 13
Die Räume von Spant 8 bis 13, die infolge ihrer Lage nicht als Nutzräume verwendet werden, enthalten Steuerungsteile und das Spornaggregat.
Heckraum
Anschliessend am Spant 13 folgt der Heckraum, der durch die Heckverkleidung gebildet wird.
Rumpfwanne
Die Rumpfwanne, die mit einer Gesamtlänge von ca. 10 m ungefähr von Spant 2 bis annähernd an Spant 6 reicht und 290 mm aus der Rumpfmitte auf der rechten Seite liegt, enthält den Stand vorn unten, den Bombenraum und den Stand hinten unten.
Türen und Notausgänge
Die Einstiegstür mit den Abmessungen 750 x 1340 mm befindet sich auf der linken Rumpfseite unmittelbar vor Spant 6.
Die Tür, die nach aussen öffnet und im geöffneten Zustand festgestellt werden kann, ist durch Betätigung eines besonders gekennzeichneten Notgriffes abwerfbar.
Einstiegsleiter
Unmittelbar neben der Tür ist im Rumpf auf dem Fussboden eine Einstiegsleiter in besonderer Halterung untergebracht.
Foto: Condor Team Bremen
Raumverbindung
Die Verbindung zwischen den einzelnen Rumpfräumen wird durch türlose Öffnungen in den einzelnen Spanten hergestellt.
Die Durchgangsöffnungen in den Spanten haben mit Ausnahme des Durchtritts am Spant 5, der eine lichte Abmessung von 650 x 1325 mm aufweist, eine lichte Höhe von ca. 1750 mm, so dass sie ohne Behinderung passiert werden können.
Durchstieg zur Rumpfwanne
Die Verbindung mit den Ständen der Rumpfwanne wird durch abgedeckelte Einstiegöffnungen im Fussboden hergestellt.
Der Einstieg zum Stand vorn unten befindet sich im Fussboden des FT-Raumes und hat einen Öffnung von 595 x 870 mm, die durch eine zusammenhängende, nach der rechten Seite in den FT-Raum hin wegklappbare Doppelklappe abgedeckt ist.
Notausgänge
Als Notausgang vom Führerraum und vom FT-Raum ist im Führerraumdach eine zweiteilige nach aussen aufgehende Klappe mit einer Öffnung von 515 x 590 mm angebracht.
Der hintere Behälterraum kann durch die abwerfbare Einstiegstür verlassen werden, die auch von den Räumen hinter Spant 6 und dem Stand hinten untern in der Rumpfwanne erreicht werden kann.
Für den Stand vorn unten in der Rumpfwanne ist im Boden der Wanne eine besondere Notausstiegsöffnung vorhanden, die durch ein nach innen öffnendes Klappenpaar verschlossen ist.
Der Stand vorn oben besitzt eine Plexiglaskuppel, die ab einer späteren Werk-Nr. abwerfbar ist. Der Stand hinten oben kann nach Öffnen der Schiebehaube im Notfall verlassen werden.
Foto: Condor Team Bremen
Einrichtung
Bugraum
Im Bugraum ist der Peilrahmen untergebracht, der von der Bugkappe umschlossen wird.
Zur Rahmeneinstellung ist an der Unterseite der Bugkappe eine Klappe angebracht.
Fotos: Condor Team Bremen / SDTB
Führerraum
Verglasung
Der Führerraum, der die Arbeitsplätze für die beiden Flugzeugführer enthält, ist vollständig geschlossen und im oberen Teil mit einer mit weitgehenden Verglasung versehen, die für gute Sicht noch vorn, oben und der Seite sorgt.
Die einzelnen Scheiben der Führerraumverglasung sind luft- und regendicht eingesetzt und nach Lösen von abschraubbaren Leisten mit geringen Zeitaufwand auszuwechseln.
Die äusseren Teile der Hauptsichtscheiben und die vorderen Scheiben sind als Schiebefenster ausgebildet.
Beim Öffnen der Schiebefenster verhindern Windabweiser eine Zugbelästigung der Besatzung.
Die Hauptsichtfenster können gegen Heizscheiben, deren Einbau vorgesehen ist, ausgewechselt werden.
Für die Sicht nach unten sind in der linken und rechten Rumpfseitenwand in Höhe der Führersitze je ein rundes Fenster angebracht.
Führersitze
Die beiden Führersitze liegen nebeneinander und sind mit gepolsterten Armlehnen versehen, von denen die beiden inneren, um einen bequemen Durchstieg zu erreichen, wegklappbar sind.Zur Bequemen Betätigung der Steuerung sind die Sitze der Höhe nach bei nehezu gleichbleibendem Abstand zwischen Sitz und Seitensteuerpedalen und die Seitensteuerpedalen in der Längsrichtung verstellbar.
Die beiden Führersitze sind mit Bauchgurten ausgerüstet.
Ruhesitz
Hinter dem linken Führer ist ein gepolsterter, mit Rückenlehne versehender Sitz quer zur Flugrichtung eingebaut, der als Ruhesitz oder als Arbeitsplatz vom Funker benutzt werden kann.
Um eine gute Zugänglichkeit zu den hinter dem Sitz eingebauten Sammlern und am Spant 3 angebrachten Hauptschalttafeln zu erhalten, ist der Sitz wegnehmbar.
Navigationstisch
Hinter dem rechten Führersitz ist an der Rumpfseitenwand ein Navigationstisch mit Zellon-Platte eingebaut, der ein Schubfach für die Führerkartentasche FKT 2 und darunter eine Halterung für den Ortungskartenbehälter besitzt.
Unter dem Tisch ist ein Peil G V, über dem Tisch das Peilbediengerät und daneben der Peilrahmengeber FSL7 angeordnet.
In der rechten Ecke über dem Tisch ist eine Ablegewanne für den Oktanten und daneben eine Halterung für den Höhenrechnerschieber HR1 angebracht.
FT-Raum
Tageslicht erhält der Raum und der Arbeitsplatz des Funkers, der auf der linken Seite liegt, durch den Ausschnitt für den Stand vorn oben in der oberen Rumpfschale.
Ein kleines Fenster in der linken Rumpfseitenwand beleuchtet den Arbeitstisch, der am Spant 3 eingebaut ist und eine einziehbare Tischplatte besitzt.
Vor dem Tisch befindet sich der Funkersitz, der in Flugrichtung steht und mit einem Bauchgurt ausgerüstet ist.
Die Funkgeräte sind auf 2 Tafeln montiert, von denen die eine am Spant 3, die andere am Spant 4 angehängt ist.
An der rechten Bordseitenwand sind zwei Ablegeplatten angebracht, die in einem Abstand von 300 mm übereinander liegen, von Spant 3 und 4 reichen und zur Abstellung von Geschirr, Kochplatte und Sonstigem dienen.
Stand vorn oben
Der Stand vorn oben, für den in der Rumpfoberschale ein entsprechend grosser Ausschnitt vorhanden ist, ist zwischen Spant 3 und 4 in Rumpfmitte angeordnet.
Für den Schützen ist unter dem Ausschnitt ein 400 mm erhöhter Fussboden eingebaut, der gleichzeitig als Sitzmöglichkeit ausgebildet ist und eine gepolsterte Rückwand besitzt.
Der Stand ist mit Ösen für einen Stehhaltegurt und für einen Anschnallgurt ausgerüstet.
Fotos: Condor Team Bremen
Vorderer Behälterraum
Fenster
Der Raum erhält Licht durch zwei 380 x 590 mm grosse Fenster, von denen das eine auf der linken Seite unmittelbar hinter Spant 4, das andere auf der rechten Seite kurz vor Spant 5 liegt.
Die Fenster können im Fluge durch Vorhänge verdunkelt werden.
Betriebsstoffbehälter
An Betriebsstoffbehältern ist auf der linken Rumpfseite ein Kraftstoffbehälter mit ca. 1100 Litern Inhalt und auf der rechten Seite ein Schmierstoffbehälter mit ca. 450 Litern Inhalt für die Schmierstofftankeinlage eingebaut.
Die Behälter sind in Trägern aus Holz gelagert und um 4,5° zur Rumpfachse geneigt.
Für die Betankung der Rumpfbehälter sind auf beiden Seiten des Rumpfes kurz vor Spant 5 Aussenbortanschlüsse angebracht.
Foto: Condor Team Bremen
Schalttisch
Unmittelbar vor Spant 5befindet sich auf der rechten Rumpfseite unter dem Fenster der Schalttisch für die Kraft- und Schmierstoffanlage mit den zugehörigen Armaturen und der Kraftstoffverbrauchsmessanlage.
An der Tischseite, die zum Schmierstoffbehälter zeigt, ist eine Handpumpe( Allweiler ) zum Nachpumpen des Schmierstoffes in den Triebwerksbehälter eingebaut.
Foto: Condor Team Bremen
Ablegetisch
Zwischen Spant 4 und dem Kraftstoffbehälter ist unter dem Fenster auf der linken Rumpfseite ein kleiner Ablegetisch mit Schubfach für den Standortfinder eingebaut.
Sonstige Behälter
Über dem Ablegetisch sind unter der Decke eingebaut:
2 Behälter für Hydrauliköl und Luftschraubenenteisungsflüssigkeit.
Halterung für Fallschirme
Auf der genüberliegenden Rumpfseite sind über dem Schmierstoffbehälter Aufhängevorrichtungen für 3 Fallschirme angebracht.
Sitz
Foto: Condor Team Bremen
Als Sitzgelegenheit ist die Stufe zu verwenden, die zu Spant 5 vom vorderen zum hinteren Behälterraum führt und die zu diesem Zweck mit einer gepolsterten Rückenlehne und Ösen für einen Anschnallgurt versehen ist.
Hinterer Behälterraum
Fenster
Der hintere Behälterraum, der auf der linken Rumpfseite kurz vor Spant 6 die Einstiegtür enthält, besitzt auf jeder Rumpfseite zwei 380 x 590 mm grosses Fenster.
Von den Fenstern auf der rechten Seite liegt das eine bei dem Einstieg in den Stand hinten unten, das andere kurz vor Spant 6, während von den Fenstern auf der linken Seite das eine in der Einstiegtür und das andere neben der Tür angebracht ist.
Die Fenster können im Flug verdunkelt werden.
Behälter
Der hintere Behälterraum ist mit insgesamt 4 Kraftstoffbehältern von je 1100 Litern Inhalt belegt, von denen je 2 auf jeder Rumpfseite angeordnet sind.
Die Behälter sind ebenso wie die des vorderen Behälterraumes in Trägern aus Holz gelagert und um 4,5° zur Rumpfachse nach hinten geneigt.
Foto: Condor Team Bremen
Arbeitstisch
Der Einstiegstür gegenüber befindet sich auf der rechten Rumpfsete unter dem Fenster vor Spant 6 ein Arbeitstisch für die Besatzung, der nach der Seite hin hochgeklappt werden kann.
Bildgerät
Unter dem Tisch ist im Fussboden ein Ausschnitt für eine Reihenbildner vorhanden, der bei Verwendung des Flugzeuges als Fernerkunder in den Raum unter dem Tisch eingebaut werden kann.
Beim Fehlen des Bildgerätes ist der Ausschnitt abgedeckt.
Halterung für Fallschirme
Auf der genüberliegenden Rumpfseite sind über dem Schmierstoffbehälter Aufhängevorrichtungen für 3 Fallschirme angebracht.
Halterung für Schlauchboot
Zwischen dem vorderen Kraftstoffbehälter und dem Spant 5 ist auf der rechten Seite am Spant eine Sperrholzwand mit Gurt zur Halterung eines Schlauchbootes eingebaut.
Sanitätspack
Unter dem Fenster neben der Einstiegtür befindet sich ein Kasten für Sanitätspack und Sanitätstasche.
Ruhesitz
In dem Raum zwischen dem hinteren Behälter auf der linken Seite und der Einstiegtür ist als Ruhesitz ein Kabinensessel ( Ju 52 ) mit Ösen für ein Anschnallgurt eingebaut.
Aufenthaltsraum
In der Ecke hinter Spant 6 ca. 1000 mm langen Raumes sind 2 Sitzgelegenheiten für Start und Landung geschaffen, die mit Ösen für Anschnallgurte ausgerüstet sind. Ausserdem sind am Boden Ösen zum Befestigen zweier Luft- Liegematratzen angebracht.
Seitenstände
Der Raum ist auf beiden Rumpfseiten mit je einem Seitenstand bestückt, für die in der Rumpfbeplankung entsprechende Ausschnitte vorhanden sind.
Die Ausschnitte sind mit herausnehmbaren Blechen, in denen kleine Fenster eingebaut sind, abgedeckt.
Foto: Condor Team Bremen
Stand hinten oben
Kurz hinter Spant 7 ist im Rumpfrücken ein Ausschnitt für den Stand hinten oben angebracht.
Unter dem Ausschnitt ist für den Schützen ein ca. 550 mm erhöhter und ca. 1 m² grosser Fussboden eingebaut, zu dem eine Zwischenstufe heraufführt.
Bildgerät
Kurz vor Spant 8 ist ein Fussboden auf der rechten Seite eine Öffnung für den Einbau eines zweiten Bildgerätes ausgeschnitten.
Halterung für Sauerstoffflaschen
In der Abschlusswand des Raumes am Spant 8 ist für die Flaschenhalterung der zentralen Sauerstoffanlage ein Gerüst befestigt.
Toiletteneimer
Der Platz für den Toiletteneimer befindet sich in der linken hinteren Ecke am Spant 8.
Rumpfwanne
Stand vorn unten
Der vordere Wannenteil ist als Schützenstand ausgebildet.
Im Boden des vorderen Standes ist ein Ausschnitt für den Einbau eines Zielgerätes für Bombenabwurf aus horizontalem Flug in mittlerer und grosser Höhe vorhanden, der so bemessen ist, dass verschiedene Bombenzielgeräte verwendet werden können.
In der Abschlusswand, die den Stand vorn unten von den Bombenraum trennt, ist etwas seitlich ein kleines Fenster angebracht, um im Fluge den Bombenraum übersehen zu können.
Bombenraum
Der Bombenraum hat eine Länge von ca. 4,40 m und ist durch ein durchgehendes, mit Scharnieren angelenktes Klappenpaar verschlossen.
Stand hinten unten
Den Abschluss der Wanne bildet der Stand hinten unten.
An der Trennwand zwischen Bombenraum und Stand hinten unten sind Halterungen für die Geräte der Schleppantenne befestigt.
Fotos: Condor Team Bremen
==> Ende der Focke Wulf Baubeschreibung 234
Am Anfang eines langen Weges…
Foto: SDTB