Notwasserung der Fw 200 Werk-Nr. 0063
22. Februar 1942, die Besatzung der Fw 200 C-3, Werk-Nr. 0063, befindet sich auf dem Rückflug von einem fast 10stündigen Einsatz über dem Atlantik. Der Flugzeugführer Leutnant Werner Thieme setzt zur Landung auf dem Flugplatz Vaernes/ Norwegen an. Bis zum Ausfahren der Spreizklappen verlaufen Flug und Landeanflug ohne Vorkommnisse. Beim Betätigen der Spreizklappen fahren aber nur die Klappen der Backbordseite aus, eine höchst kritische und gefährliche Situation, da das Flugzeug dadurch stark nach links wegkurven will. Mit aller Kraft und fliegerischem Geschick gelingt es Thieme, das Flugzeug zu stabilisieren und auf Kurs zu bringen. Er kann das Flugzeug nicht mehr halten und muss auf dem Trondheimfjord eine Notwasserung einleiten. Dank guter Wetterbedingungen, setzt das Flugzeug glatt auf dem Wasser auf. Thieme selbst spricht von einem gesteuerten Absturz. Alle Besatzungsmitglieder können das Flugzeug verlassen und in das Schlauchboot steigen. Nach kurzer Zeit versinkt die Condor kopfüber im Fjord. Damit ist das Flugzeug nach etwa zehnmonatiger Einsatzzeit verloren.
1981, zufällig entdecken Geologen das Wrack der Fw 200 Werk-Nr. 0063 in einer Tiefe von fast 60 Metern im Trondheimfjord.
Als Gegenleistung für die Restaurierung einer Ju 52 für ein norwegisches Museum durch ein Team von Lufthansa- Enthusiasten erteilt die norwegische Regierung dem Deutschem Technikmuseum Berlin die Erlaubnis, das Focke-Wulf Fw 200 Wrack aus dem Trondheimfjord zu bergen.
Unter dem Motto: „Rettet die letzte Condor“ wird das Unternehmen Bergung in Gang gesetzt.
26.Mai 1999, das Wrack wird aus dem Wasser gehoben, zerbricht aber, zum Entsetzen der Beteiligten, bei den weiteren Bergungsarbeiten. Das Cockpit des Flugzeuges gehört nicht zu den geborgenen Komponenten; das Orten und Bergen erscheint schwierig bis unwahrscheinlich.
Die Bergung:
FOTOs: SDTB / Steffen / DLBS / Büker
In 25 Sekunden wird aus Freude Leid:
Video: SDTB
Die Schockstarre löst sich:
FOTOs: SDTB / Steffen
Ankunft in Hamburg:
FOTOs: SDTB / Steffen
Juni 1999, die Wrackteile treffen in Hamburg ein und werden auf dem Gelände der Lufthansa Technik AG gelagert. Ausgangspunkt für eine noch zu planende und zu realisierende Restaurierung des Flugzeuges
FOTO: DLBS
März 2018, der Fund eines Schriftstückes aus dem Archiv des Condor Teams bringt vielleicht etwas mehr Licht in die Umstände des Absturzes der 0063. Aus dem Schriftstück könnte man ableiten, dass es ein generelles Problem mit dem Landeklappenantrieb (Spreizklappenantrieb) bei der Fw 200 C-3 gab und dieses auch zum Absturz der 0063 beitrug. Es würde auch den Absturzbericht von Flugzeugführer Werner Thieme logisch ergänzen.
Spreizklappenproblem bei der Fw200 C-3
Quelle: Condor Team Bremen
Das Interview zur Ursache der Notwasserung:
Flugzeugführer Werner Thieme(+2011) mit seiner Schilderung von der Notwasserung der Fw 200 C-3 F8+BR, Werknummer 0063. Die Notwasserung erfolgte am 22. Februar 1942 auf dem Trondheimfjord in Norwegen.
Quelle: SDTB, 2002
FOTO: Condor Team Bremen
Die Fragmente der Flugzeugkennung von der Flugzeugführer Thieme in seinem Interview sprach. Die Fw 200 C-3, Werknummer 0063, trug zum Zeitpunkt der Notlandung das Kennzeichen: F8+BR