Sporn

 

Im Laufe der Fw 200 Geschichte hat sich mit jeder neu entwickelten Variante  auch das maximale Abfluggewicht der Condor erhöht. Bei der zivilen A-Version betrug es 14600 kg, bei der militärischen C-3 ist es bis auf 22700 kg angestiegen.  Die Erhöhung des Abfluggewichtes wurde durch strukturelle  Verstärkungen   am Rumpf, Flügel und Fahrwerk wieder aufgefangen.   Beim Hauptfahrwerk fällt besonders die  Doppelbereifung ins Auge und beim Sporn sind die Änderungen nicht so eindeutig sichtbar. Der Sporn hatte auch andere gravierende  Eigenschaften.  Durch ungewolltes Einfahren des Sporns beim Rollen und bei Start und Landung  gab es einige schwere Unfälle, bei denen auch Besatzungsmitglieder schwer verletzt wurden. Die betroffenen Maschinen mussten hinterher sehr aufwendig repariert werden. Die Ursachen für diese Unfälle wurden der manchmal fehlerhaften Funktionsweise der Hydraulikanlage sowie auftretender Abnutzungserscheinungen an der Spornverriegelung zugeschrieben.

 

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Das Ergebnis eines Spornversagens.

Als erste Notlösung wurde einfach der Sporn festgesetzt, sodass er nicht mehr eingefahren werden konnte, auch nicht während des Fluges.  Die zweite Lösung sah neben der weiteren strukturellen Verstärkung des Rumpfes auch den Austausch des Sporns vor.  Die Firma Elektron-Co. (EC) hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Condor-Flotte mit ihrem  Sporn ausgerüstet und bedingt durch das steigende Abfluggewicht, kam der Sporn aber an seine Belastungsgrenze.  Verfügbarer Ersatz kam von der Firma Kronprinz (KPZ).

 

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Eine C-4 mit festgesetztem Sporn.

Auch unsere 0063 war mit diesem neuen KPZ-Sporn ausgerüstet, sonst hätte die Felge nicht die lange Zeit unter Wasser überstanden.  Die EC-Felge bestand aus Elektron, ein Material mit sehr hohem Magnesiumanteil. Das Material ist zwar leicht (1,8g/cm3), aber es ist nicht korrosionsbeständig. Die EC-Felge hätte sich nach ein paar Jahren im Salzwasser einfach aufgelöst, wie es allen Verkleidungsblechen der Condor aus der Trondheimbergung widerfahren ist.  Die KPZ-Felge besteht aber aus hochwertigen Edelstahlblechen, die miteinander verschweißt wurden.

Wie man sieht: Die KPZ Felge hat die vielen Jahre im Salzwasser gut verkraftet.

 

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EC und KPZ Spornradvergleich. Die rechte Felge stammt aus der Trondheimbergung, hier ist sie im restaurieten Zustand zu sehen

Foto: Condor Team

 

 

Sporn-Restaurierung beim Condor Team in Hamburg:

 

 

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