Restaurierung beim Condor Team Hamburg, DLBS
Fotos und Grafiken: Condor Team Hamburg und Bremen
Fotos und Grafiken: Condor Team Hamburg und Bremen
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Fotos und Grafiken: Condor Team Hamburg
Der Bericht unserer Hamburger Kollegen => Letzte Arbeiten am Seitenruder
Grafik: Böttcher
Das Rumpfsegment 1 – 5 mit dem fertigen Bodenbereich wurde mit Unterstützung der Fa. RIMO aus der Halle 13 – Airbusgelände Bremen – ausgefahren. Danach in die waagrechte gedreht und auf das bereitstehende Untergestell fixiert. Danach folgte das fast fertige Rumpfsegment 5 – 6, das vor der Halle 13 gedreht und mit dem Spant 6 voraus wieder in die Halle zurück geschoben wurde. Anschließend folgte das Bodensegment, mit Spant 5 voraus, dem Mittelsgment zurück in die Halle und so langsam lassen sich die Rumpfdimensionen erahnen. Wenn Vorder-, Mittel- und Hinterrumpf vereinigt sind, dann beträgt die Rumpfläng über stolze 23 Meter.
Heute wurden der Vorder- und Mittelrumpf positioniert, die exakte Ausrichtung wird zeitnah erfolgen und es warten danach umfangreiche Aktivitäten für die weitere Komplettierung mit anschließender Beplankung des Vorderrumpfes.
„Es wächst zusammen, was zusammen gehört!“.
Ein wichtiger und beeindruckender Meilenstein ist erreicht worden.
Fotos: Airbus
Bis jetzt war die Werknummer der Dyrøya C-1 nicht bekannt; frühere Nachforschungen haben ergeben, dass es sich bei der abgestürzten Maschine entweder um die Werk-Nr. 0002 oder 0012 handeln könnte. Auch das letzte Kennzeichen der Maschine ist bis heute nicht bekannt. Ein Dokument zum Absturz stammt von der Aviation Safety Foundation.
Nun belegen Dokumente vom RLM, dass die Werk-Nr. 0012 zu einer Änderungsüberholung im Jahre 1941 vorgesehen war. Das Dokument zur Änderungsüberholung stammt vom 14. August 1941, also mehr als ein Jahr nach dem Dyrøja-Absturz. Da die Fachleute von Focke-Wulf und vom RLM das Dokument unterschrieben haben, war die Werk-Nr. 0012 zum Zeitpunkt der Unterschriften bestimmt noch einsatztauglich.
Aus diesem Dokument folgt nun, dass die Fw 200 C-1, Werk-Nr. 0002 , die Maschine ist, die am 29. Mai 1940 in Dyroya abgestürzt ist.
Am 29 Mai 1940 wurde die Fw 200 C-1 des 1./KG 40 von einer britischen Hurricane vor der Insel Dyrøya abgeschossen. Alle Besatzungsmitglieder der C-1 kamen dabei ums Leben.
Foto: Molkenthin
Im nördlichen Norwegen findet sich vor der Küste des Ortes Dyrøja in 68 Metern Tiefe das Trümmerfeld der Fw 200 C-1. Auf dem Meeresgrund lagen mehrere große Wrackteile, darunter ein Tragflächensegment, ein Hauptfahrwerk und das Rumpfheck mit dem Leitwerk. Dieses Bauteil des Wracks bei Dyrøja ist für den Wiederaufbau der Maschine von besonderem Interesse. Nach gründlichen Vorbereitungen wurde im August 2010 der erste Bergungsversuch unternommen. Auf Betreiben der Museumsleute aus Bodø konnte in der Region eine Tauchergruppe dafür gewonnen werden, eine Bergung des in Deutschland benötigten Wrackteiles zu versuchen. Das Arbeiten in fast 70 Metern Tiefe ist allerdings nur für erfahrene Taucher möglich. Hinzu kommt, dass dabei ein spezielles Atemgemisch, Trimix, eingesetzt werden muss, das die Verweildauer am Wrack sehr limitiert. Eine weitere Schwierigkeit ist der schlechte Zustand des Wracks. Die 70 Jahre im Salzwasser haben zu starker Korrosion an allen Bauteilen geführt. An dem Heckteil wurden mehrere Hebeleinen befestigt und die Struktur ließ sich auch problemlos anheben. Nur wenige Meter über dem Grund zerbrach aber das korrodierte Flugzeugheck in zwei Teile, und so konnte lediglich das Leitwerk geborgen werden. Es dauerte dann noch weitere zwei Jahre, bis es mit Hilfe eines extra angefertigten Hebegestells gelang, auch das Rumpfheck an die Wasseroberfläche zu bringen
Die Bergung des Rumpfhecks aus 68 Metern Tiefe.
Fotos: B.Larsen
Die geborgenen Rumpffragmente auf dem Gelände des Deutschen Technikmuseums Berlin, unmittelbar nach der Ankunft aus Norwegen. Die Unterwasserjahre haben ihre deutlichen Spuren hinterlassen.
Fotos: Technikmuseum Berlin
Die Fw 200 C-1 wurde als militärischer Langstrecken-Seeaufklärer aus der zivilen Fw 200 A Serie heraus entwickelt. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wurde die C-1 Variante mit folgenden Ein- und Umbauten ausgerüstet:
Weitere Details zur Fw 200 C-1 finden sich in der Baubeschreibung 234 Fw 200 C-1
Die Lesbarkeit der C -1 Baubeschreibung ist nicht die beste, dafür ist es ein Originaldokument aus dem Jahre 1940.
Die Serienproduktion der Fw 200 C-1 fand 1940 am Bremer Stammwerk von Focke Wulf statt. Es wurden 11 Maschinen aus der C-1 Serie mit den Werk-Nrn.: 0002 bis 0008 und 0011 bis 0014 gefertigt und an das 1./KG 40 ausgeliefert.
Grafik: Condor Team Bremen
Foto: Condor Team Bremen
Foto: Condor Team Bremen
Foto: SDTB
Auszug aus der Focke Wulf Baubeschreibung 234:
Steuerung
Aufbau
Die Steuerung ist als Doppelsteuerung ausgebildet und kann vom 1. Und 2. Führer gleichzeitig bedient werden.
Höhen- und Seitensteuerung sind mit einer Differentialsteuerung versehen, die die Ausschläge der Steuersäulen bzw. Fußpedalen in den Mittellagen vergrößert und dadurch eine Herabsetzung der Steuerkräfte in der Mittellage bewirkt. Die Steuerkinematik erfolgt durch ein Hebelwerk im Rumpfende.
Höhensteuerung
Die Höhensteuerung erfolgt über je ein Steuerhorn mittels Steuersäulen.
Für die Steuersäulen ist ein Anschlag vorgesehen, der nach dem Anschlag am Ruder zum Anliegen kommt.
Die linke Steuersäule ist, um einen Durchstieg zum Führersitz zu ermöglichen, als Hakensäule ausgeführt, die rechte als normale gerade Steuersäule.
Die rechte Steuersäule ist auskuppelbar.
Der Kupplungshebel befinden sich an der rechten Steuersäule und kann vom Führersitz aus bequem erreicht werden.
Quersteuerung
Die Quersteuerung erfolgt mittels Steuerhorn.
Das Steuerhorn an der rechten Steuersäule kann von der Quersteuerung abgekuppelt werden.
Seitensteuerung
Die Seitensteuerung erfolgt durch Pedale, deren Form für beide Führer gleich ausgeführt ist.
Die Pedale können im Fluge verstellt werden. Verstellbereich: 90 mm.
Mit den Pedalen des linken Führers erfolgt gleichzeitig durch Drücken der Fußspitzen die Betätigung der Laufradbremsen.
Steuerbetätigung
Die Übertragung der Steuerbetätigungen auf die einzelnen Ruder erfolgt durch Stoßstangen, Hebel und Drähte, die laufend nummeriert sind.
Im Rumpf sind die Steuerstangen unter dem Fussboden verlegt und von unten her durch Klappen in der Rumpfunterseite zugänglich.
Alle Lagerungen sind mit Kugellagern ausgerüstet, die staubdicht abgekapselt sind.
Trimmruder
Die Betätigung der Trimmruder erfolgt elektrisch.
Grafiken: Böttcher
==> Ende der Focke Wulf Baubeschreibung 234
Fotos: Condor Team Bremen
Am 07.11.1944 startete die Fw 200 C-4 von Kaamaanen in Finnland, dort hatte sie zuvor 34 Passagiere aufgenommen. Der Flug führte nach Banak in Norwegen, um dort wiederum weitere Passagiere aufzunehmen. Beim Start in Banak sind 46 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder an Bord der C-4. Auf dem Weg nach Værnes, bei Trondheim, brach auf der Höhe von Lavangen das Heck der Maschine ab. Das restliche Flugzeug und Heck stürzten gemeinsam in den Lavangenfjord. Keiner der 51 Insassen überlebte den Absturz.
Über die Ursache des Strukturversagens gibt es keine Informationen.
In dieser Fw 200 C-4 fanden 46 Passagiere zwischen den Treibstoffbehältern Platz.
Fast 70 Jahre nach diesem tragischen Absturz entdeckten Taucher Struktur-Überreste der abgestürzten C-4 auf dem Grund des Lavangenfjordes und bargen Teile des Cockpitscheibenrahmens und 2/3 des Instrumentenbrettes.
Der nachfolgende Link enthält Fotos von der Bergung der Einzelteile; die Fotos stammen aus einem Bericht der Bodø Luftfartshistoriske Forening. Dieser Bericht wurde 2013 veröffentlicht: Condor-deler berget i Lavangen
2014 traf der Fensterrahmen in Bremen ein und erste Rekonstruktionsversuche starteten im März 2014…
Die Fw 200 C-4 mit der Werk-Nr. 0163 wurde 1942 in Cottbus gefertigt und mit dem Kennzeichen CH+CD an die 1./ KG 40 ausgeliefert. 1942 flog sie mit dem Staffelkennzeichen F8+ES der 3. /KG 40.
Leider fehlen uns bis jetzt weitere belegbare Informationen über die 0163.
Foto: Condor Team Bremen
Foto: Condor Team Bremen
Am 27. Dezember 1942 kollidierte die Fw 200 C-4, Werk-Nr. 0140, in Norwegen mit dem Berg Kvitanosi, nahe der Stadt Voss, die Maschine stürzte ab und zerbrach. Vier Mann der sechsköpfigen Besatzung kamen beim Absturz ums Leben.
Seit dem Kriegsende 1945 wurde die Absturzstelle auf dem Kvitanosi-Plateau zu einem interessanten Ziel für Bergwanderer. So blieb die Absturzstelle der 0140 in Erinnerung. Diese „Erinnerung“ half bei der Suche nach Ersatz-Außenflügeln für die 0063. Nach einer sachkundigen Begutachtung der Absturzstelle im Jahre 2004 kamen die Außenflügel der 0140 für die Restaurierung in Betracht.
Aufkommende Bedenken der Anliegergemeinden über die geplante Bergung der Wrackteile vom Kvitanosi-Plateau verzögerte die Bergung mit dem Hubschrauber. 2008 wurden Gespräche mit allen Beteiligten aufgenommen. Diese Gespräche sind zur Zufriedenheit aller erfolgreich abgeschlossen worden. Nur das schlechte Wetter spielte nicht mit. Im November 2009 gelingt endlich die Bergung der Außenflügel.
Der weitere Transport ging per LKW von Norwegen nach Bremen. Bergung und Transport koordinierte das Deutsche Technikmuseum Berlin mit Unterstützung der Restaurierungspartner. Dank an alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
Mehr Details zur Kvitanosi-Bergung:
Informationen für Besucher der Absturzstelle auf dem Kvitanosi-Plateau.
Eindrücke vom Kvitanosi-Plateau
Fotos: Wiesner/ Wutke